Hier ist der erste Teil der neuen Folgegeschichte :
„Oh man, wo bleibt er nur?“ Es war Freitagabend, halb neun und ich wartete auf meinen Freund Felix. Eigentlich wollte er mich schon vor einer halben Stunde abholen, damit wir ins Kino gehen können. Ich war stocksauer, da klingelte mein Handy- es war Felix.
„Hey, Felix. Was ist los, wo bleibst du nur?!“, fragte ich ihn und bemühte mich ihm nicht gleich eine Szene zu machen. Eigentlich bin ich gar nicht so, dass ich sofort ausflippe, aber wenn er jetzt absagt, dann flippe ich wirklich aus, weil er mich in letzter Zeit oft versetzt hat. ZU OFT!
„Alissa, du, das tut mir jetzt wirklich Leid, aber ich musste zu Oma, du weißt doch, dass es ihr nicht sooo gut geht…Aber wir sehen uns dann ja Montag in der Schule… Ich hab dich lieb, Süße!“
Und dann legte er einfach auf, ohne mich zu Wort kommen zu lassen. „Ich hab dich lieb, Süße!“ Diese Worte brachten mich zum Grübeln. Ich hab dich lieb. Sagt ein Junge das zu seiner Freundin oder nicht doch eher „Ich liebe dich“?! Normalerweise sagte er immer „Ich liebe dich“. Aber mehr Zeit blieb mir auch nicht, um weiter darüber nachzudenken, denn mein Handy klingelte schon wieder. Diesmal war es Kelly, meine beste Freundin. „Hey Kelly, wie geht’s dir?“ – „Mir geht’s gut, aber du hörst dich ziemlich wütend an… Was ist los?“ Kelly merkt immer sofort wenn es mir schlecht geht, und anlügen kann ich sie sowieso nicht also erzähle ich ihr alles und zehn Minuten später stand sie mit einer Plastiktüte vor meiner Haustür.
Ich begrüßte sie und schaute auf die Plastiktüte. Kelly bemerkte meinen Blick sofort und sagte: „Geh nach oben, wir machen heute einen echten Mädels-Abend!“
Also gingen wir auf mein Zimmer und sie schüttete den Inhalt auf mein Bett.
Gesichtsmasken, Haarkuren, Chips, Schokolade, Cola und DVDs.
„Ich habe deine Lieblings-DVDs mitgebracht, die komplette erste Staffel O.C.California, die wir letztes Mal als du bei mir geschlafen hast schon angefangen haben zu gucken!“, sagte Kelly und irgendwie musste ich lachen. Ich legte die CD in den DVD-Player und wir schmierten uns die Masken ins Gesicht. Normalerweise sind DVD-Abende mit meiner besten Freundin immer total lustig aber heute wollte irgendwie keine Stimmung aufkommen. Was vielleicht auch daran lag, dass ich die ganze Zeit an Felix denken musste und warum er in letzter Zeit so komisch war. Nie hatte er Zeit und musste immer ganz schnell weg oder irgendetwas war ihm dazwischen gekommen. Liebte er mich etwa nicht mehr? War ich ihm nicht genug? Hatte er eine andere? Oder einfach nur Probleme, die er mit mir noch nicht bereden möchte? Mhh… Da ist eigentlich alles möglich. Kelly behauptete, dass dieser Mistkerl, wie sie ihn gerne nannte, fremdging. Kelly mochte ihn noch nie, warum weiß ich nicht. Auf einmal – total unerwartet – bekam ich ein Kissen an den Kopf geschmettert und hörte meine beste Freundin rufen: „Hey! Wo bist du nur mit deinen Gedanken? KISSENSCHLACHT!!!“
Natürlich ergriff ich sofort das Kissen auf dem ich gerade eben noch gesessen habe und schmetterte es ihr voll gegen die Birne.
Schnell war eine richtige Kissenschlacht im Gange und ich vergaß Felix für einen Moment. Da schaute Kelly auf die Uhr und stellte fest, dass es schon zehn Uhr war:„Oh nein! Ich muss ganz schnell nach Hause, du weißt, eigentlich habe ich Hausarrest, weil ich doch letztens meinen kleinen Bruder im Badezimmer eingesperrt habe um auf das Konzert gehen zu können. Ich bin dann mal weg! Bis Montag in der Schule! Vergiss Felix am besten - es gibt noch sooo viele andere Jungen – bessere als ihn!“ Und damit war sie auch schon zur Tür heraus.
Dann setzte ich mich auf die Couch und wartete, dass meine Mutter von der Arbeit heimkehrte. Leider musste sie oft Überstunden machen und sie arbeitete viel, um uns beide ernähren zu können, denn wer mein Vater ist, weiß ich nicht. Meine Mutter und ich waren gute Freundinnen und schafften alles alleine.
Tausend Gedanken schwirrten in meinem Kopf. Hat Felix wirklich eine andere? Was versteckt er vor mir? Hat er ein Geheimnis?
Da fiel es mir ein: Wir hatten in zwei Monaten unser einjähriges!!! Sicherlich bereitete er dafür etwas vor und versuchte dies vor mir zu verstecken. Diese Erklärung beruhigte mich etwas und so legte ich mich ins Bett und las ein Buch. Doch das wurde mir relativ schnell zu langweilig. Also schnappte ich mir meine Gitarre und spielte ein wenig. Kelly, Jason, Jareth und ich hatten eine „Band“. Jason und Jareth waren Brüder und Jason war schon eine ganze Weile mit Kelly zusammen. Jareth war wie er sich selbst nannte „ein glücklicher All-Time-Single“, aber ich kannte ihn gut und wusste, dass er sich eine Freundin wünschte. Einige behaupteten sogar, dass er in mich verliebt war. Das war auch der Grund warum Jareth und Felix sich zerstritten haben. Früher waren die beiden echt gute Freunde, aber heute sind sie „Erzrivalen“. Eigentlich passte so eine Feindschaft gar nicht zu Jareth, er war eher der zurückgezogene, charmante Junge von nebenan, mit einer lyrischen Ader, die gewissermaßen sehr romantisch war. Und obendrein sah er auch noch aus wie ein junger Gott. Wirklich, seine smaragdgrünen Augen waren wirklich zum Träumen bestimmt und seine braunen Wuschelhaare … Oh nein, ich rede ja von ihm als wäre ich verknallt … Felix dagegen ist eher der, in einem amerikanischen Film wäre er der Gutaussehende Football-Spieler auf den alle Mädchen stehen, der Coole, der „Checker“ wie viele ihn bezeichnen würden. Aber eigentlich kann er auch sehr süß sein, wenn man ihn nur kennt. So gedankenverloren lag ich auf meinem Bett als plötzlich meine Mutter reinkam, mit einem riesigen Becher Schokoeis in der rechten Hand und in der linken Hand ein Fotoalbum. Immer, wenn ich traurig war, oder sie mir etwas sagen musste. Was mich hart treffen würde, kam sie mit einem Becher Schokoeis und alten Erinnerungen, die mich wieder fröhlich stimmen sollten. Ich schaute sie an und fragte:„Was ist los, Mama?“ „Nichts“, antwortete sie mit Tränen in den Augen. Besorgt sah ich sie an, stand auf und sagte:„Setz dich und erzähl mir was los ist…“ Meine Mutter setzte sich hin und begann in Strömen zu weinen…
In den nächsten Tagen wird die Story von mir natürlich noch fortgesetzt und es würde mich freuen wenn ihr weiter lest und Kommi's schreiben oder Ideen an meine E-Mail Adresse zu schicken ( selenastone@web.de )
Danke an Dana für's Erstlesen, an Diana für die Idee und an Seba für meine Inspiration :)
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